

Trump verspricht "Boom: Doch US-Arbeitslosigkeit steigt im August weiter
US-Präsident Donald Trump hat einen Wirtschaftsboom versprochen - doch die Arbeitslosigkeit in den USA steigt weiter. Im August wuchs die Rate um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent, wie das Amt für Arbeitsmarktstatistik am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Stand seit 2021. Aus Ärger über einen Anstieg im Juli hatte Trump Behördenleiterin Erika McEntarfer entlassen und einen Gefolgsmann als Nachfolger nominiert.
Der Trump-treue Ökonom E.J. Antoni ist jedoch noch nicht im Amt. Zudem ist er mit Medienvorwürfen konfrontiert, er habe sexistische Einstellungen in Onlinediensten und gegenüber Mitarbeitern geäußert.
Derweil bleibt die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt weniger rosig als von der Regierung erhofft. Im August wurden den Angaben zufolge 22.000 Arbeitsplätze in den USA neu geschaffen - das ist nicht einmal ein Drittel der 75.000 Jobs, die Experten laut dem Finanzmarktinstitut MarketWatch erwartet hatten. Zudem wurden mehr Arbeitsplätze gestrichen als geschaffen, unter anderem in US-Behörden, im Bergbau und bei der Öl- und Gasförderung.
Am Donnerstag hatten bereits Zahlen des Lohndatendienstleisters ADP den Trend bestätigt. Danach schufen private Firmen in den USA im August 54.000 Jobs, nur rund die Hälfte wie im Juli. Wirtschaftswissenschaftler erklären die Unsicherheit mit Trumps aggressiver Zollpolitik.
Trump hatte der bisherigen Leiterin des Amts für Arbeitsmarktstatistik (Bureau of Labor Statistics, BLS) vorgeworfen, die Zahlen aus politischen Gründen "manipuliert" zu haben, weil sie von Präsident Joe Biden ernannt worden war. Belege lieferte der Präsident nicht. Er behauptete dagegen, die Wirtschaft erlebe seit seinem Amtsantritt im Januar einen "Boom".
Der Sender CNN berichtete, Trumps BLS-Kandidat Antoni habe sich in einem inzwischen gelöschten Konto im Onlinedienst Twitter (heute X) sexuell abfällig über die frühere Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sowie über sexuelle Minderheiten geäußert und Verschwörungstheorien verbreitet. Laut "Washington Post" soll Antoni zudem gegenüber Mitarbeitern der Rechtsaußen-Denkfabrik Heritage Foundation gesagt haben, Frauen seien weniger intelligent als Männer. Antoni war bei dem Think Tank Chefökonom.
Q.Magnusson--StDgbl